Als Werber braucht man manchmal einfach dieses Extra an Inspiration, wenn man sich an eine neue Kampagne macht. Damit du dir die Suche sparen kannst, sammle ich jede Woche ein paar gute Werbeanzeigen und fasse die Learnings zusammen. Woche 2, los geht's:
1. Liquid Death’s Taste-Test
Mit dem Kommentar „Ich würde lieber den Schweiß vom Rücken eines fetten Mannes lecken, als Liquid Death zu trinken.“ hat ein Nutzer in den sozialen Medien die Marke herausgefordert. Das Resultat: ein Geschmackstest, fast schon eine wissenschaftliche Studie, in der die Liquid Death und der Schweiß eines dicken Mannes getestet werden. Das Ergebnis ist eindeutig. Das aromatisierte Wasser schmeckt 10 von 10 Personen besser als der Schweiß. Schau es dir hier an.
Gehässige Kommentare nutzen
Statt negative Kommentare zu ignorieren, kann man sie aufgreifen und mit etwas Selbstironie wirklich lustige Antworten verfassen. Diesen Kommentar so ernst zu nehmen und eine wissenschaftliche Studie daraus zu machen, lässt Liquid Death gut aussehen. Sich nicht zu ernst zu nehmen, kann einer Marke Pluspunkte bringen.
Notiere:
- Ironie kommt in sozialen Medien bei guter Umsetzung an
- Sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, verschafft Pluspunkte bei Nutzern
- Manchmal sind es die Kritiker, die einem liefern, was man für sein Marketing nutzen kann. Nicht nur die Fans.
2. BMW verabschiedet den CEO von Mercedes Benz
Diese Werbung ist auf vielen Ebenen genial. Am letzten Tag des Mercedes Benz CEO Dieter Zetsche, wird dieser in den Ruhestand verabschiedet. Zu Hause angekommen, setzt er sich in einen BMW und fährt los, während der Schriftzug „Free at last“ auftaucht. Wenn also der Mercedes Chef einen BMW fährt, dann ist das mehr als ein Statement. Hier gehts zum Video.
Fair Play mit der Konkurrenz
Normalerweise wird die Konkurrenz in der Kommunikation ignoriert oder auf eine gehässigere Art und Weise einbezogen. BMW schafft es seinen Mitbewerber so für die Werbeanzeige zu nutzen, dass es sympathisch und fair für beide Seiten bleibt. Denn BMW bedankt sich mit dem Video für so viele Jahre inspirierenden Wettbewerb bei Dieter Zetsche. Sehr sympathisch.
Notiere:
- Nutze aktuelle Ereignisse für deine Werbung. Das macht sie relevanter.
- Beziehe die Konkurrenz mit ein. Bleib aber fair, um sympathisch zu bleiben.
- Fair Play kann die Marke in ein positives Licht rücken.
3. Huel gegen den Status Quo
In der Instagram Werbeanzeige vergleicht Huel sich mit einem herkömmlichen Frühstück für unterwegs. Die Nährwerte sprechen hier für sich und zeigen, dass es sowohl aus gesundheitlicher Sicht, aber auch aus wirtschaftlicher, ein No-Brainer ist, zu Huel zu greifen. Macht also Sinn.
Vergleich mit dem Status Quo
Der Muffin oder etwas Leckeres vom Bäcker. Viele greifen zur kalorienreichen und nährstoffarmen Frühstücksvariante. Sich damit zu vergleichen und eine sehr viel bessere Alternative aufzuzeigen, könnte dazu anregen, das Essverhalten zu überdenken. Und auch eine starke Bindung zu der Marke aufzubauen. Man denkt gerne gemeinsam anders.
Hilf dem potenziellen Kunden dabei, die Entscheidung für dein Produkt als logisch zu sehen.
Notiere:
- Zeige potenziellen Kunden, dass es nur logisch ist, sich für dich zu entscheiden. Zahlen, die das untermauern, können dabei helfen.
- Der Vergleich mit dem Status Quo lässt eine Marke revolutionär wirken.
- David gegen Goliath: zeige, dass der Größere nicht unbedingt der bessere ist.
4. WWF und die Twitter-Umbenennung
Der World Wide Fund For Nature hat die Umbenennung von Twitter zu X dafür genutzt, auf das Artensterben aufmerksam zu machen. Nicht nur sehr kreativ, sondern auch sehr aktuell und emotional für viele Nutzer.
Am Zahn der Zeit
Durch die Aktualität des Themas, erhält der WWF zusätzlich viel Aufmerksamkeit und Reichweite, weil es auch User erreicht, die sie sonst nicht auf dem Schirm haben.
Außerdem hat die Umbenennung sehr viele Menschen aufgeregt und bekommt deshalb viel Aufmerksamkeit in Form von Kommentaren und Retweets. Also Reichweite.
Notiere:
- Nutze aktuelle Themen, die Menschen beschäftigen für zusätzliche Reichweite.
- Beziehe Emotionen mit ein, um Nutzer zur Interaktion zu bringen.
- Denke out of the box. So entstehen kreative Inhalte, auch wenn es erst so scheint, als hätten die Themen nichts miteinander zu tun.
Das war’s für diese Woche. Wenn du glaubst, dass deine Ad hier aufgelistet sein sollte oder du gute Beispiele hast, dann sende sie unter content@good-ad.de ein. Vielleicht ist sie dann nächste Woche schon mit dabei.