In den letzten Jahren hat Werbung noch mal zusätzlich an Glanz verloren. Zu viele Anzeigen werden immer stumpfer und undurchdachter. Zumindest der Großteil der Werbeanzeigen schreit nur noch kurz „kauf mich“ und verstummt dann wieder.
Das sind die Dinge, die mich an dem Großteil der Werbung heute stört:
Erwartung und Investment passen nicht zusammen
Der Aufwand, den viele Unternehmen in ihre Werbung stecken, ist häufig sehr überschaubar. Das ist auch legitim, wenn die Erwartungen nicht so extrem hoch wären.
Insbesondere bei digitaler Werbung ist an einem Punkt der Eindruck entstanden, dass eine Werbeanzeige mit ein paar Infos zum Produkt und einem CTA ausreichen. Bei der Customer Journey zu starten, sich darüber zu informieren, welche Wege der Kunde geht und wo man mit welchen Inhaltstypen präsent sein muss, um den Nutzer zu einem zahlenden Kunden zu entwickeln, wird oft gar nicht bedacht. Das Ergebnis sind erfolglose Kampagnen und die ewige Suche nach dem Schuldigen. Nur eben an der falschen Stelle.
Der Kunde spielt keine Rolle
Diese Scheu vor zu hohem Aufwand wirkt sich auch darauf aus, welche Rolle der Kunde bei der Werbung einnimmt. Zu oft ist er nicht der Fokus, nicht mal Bestandteil der Überlegungen. Unternehmen denken darüber nach, was sie den Nutzer wissen lassen möchten, und schreien es ungefragt in die Welt. Der Betrachter wird nicht einbezogen und so auch weder von einer Marke oder einem Produkt überzeugt.
Es ist höchste Zeit bei der Werbung vorrangig darüber nachzudenken, welche Rolle wir bei einem Kunden einnehmen möchten und wir diese Relevanz wirklich erzielen können.
Undurchdachte Konzepte in rauen Mengen
Ein großer Teil der Werbeanzeigen sind undurchdacht und basieren nicht auf einer Strategie. Es ist blinder Aktionismus, was besonders an den Creatives zu erkennen ist. Kein Konzept und ohne den Hauch von Kreativität, um den Nutzer auch zu einer Handlung zu bewegen.
Es gibt viele Mittel und Wege eine Werbeanzeige zu gestalten, sodass sie Emotionen erzeugt und den Betrachter auf eine clevere Weise aus dem Geschehen reißt. Diese müssen nur auch angewendet werden.
Viele werden versuchen, diese Punkte mit dem Budget-Argument zu entkräften. Das ist aber nicht möglich. Es gibt auch Low-Budget Werbungen, die aufwändige Produktionen mit einer guten Idee schlagen. Es ist einfach nötig, sich in den Kunden und sein aktuelles Treiben hineinzuversetzen und sich zu überlegen, wie man auf eine angemessene Art und Weise den nächsten Schritt im Buying Cycle einleitet. Das sollte der Fokus sein. Und so macht Werbung auch jeder beteiligten Partei Spaß.